Einführung
In der digitalen Ära sind Webanalyse-Tools unverzichtbar für Unternehmen, die tiefere Einblicke in ihre Zielgruppen gewinnen möchten. Diese Tools ermöglichen einen Einblick in das Verhalten, die Vorlieben und Muster der Website-Besucher. Heute stellen wir Matomo und Google Analytics, zwei Giganten in diesem Bereich, gegenüber.
Die Kontrahenten
Im Bereich der Webanalyse stechen zwei Namen hervor: Matomo und Google Analytics.
Google Analytics
Als Produkt des Technologieriesen Google ist dieser Webanalyse-Dienst seit seiner Einführung im Jahr 2005 ein Branchenstandard.
Als Teil von Googles umfangreichem Toolset ist es die bevorzugte Wahl vieler Unternehmen, sowohl kleiner als auch großer. Die Integration mit anderen Google-Diensten wie Google Ads und Search Console bietet eine umfassende digitale Analyse-Lösung.
Trotz seiner Stärken in detaillierter Berichterstattung und Nutzersegmentierung gibt es Kritikpunkte, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und die Komplexität für Einsteiger.
Matomo (ehemals Piwik):
Matomo trat 2007 als Open-Source-Alternative zu den dominierenden Akteuren auf dem Markt der Webanalyse auf.
Mit einem starken Fokus auf Datenschutz und Datenhoheit hat sich Matomo schnell als Favorit bei Unternehmen und Organisationen etabliert, die diese Prinzipien schätzen. Als Open-Source-Tool bietet es ein hohes Maß an Anpassbarkeit. Über die Jahre hat Matomo sein Angebot erweitert und zahlreiche Features hinzugefügt, darunter Heatmaps, Session-Aufzeichnungen und Tag-Management. Sein Engagement für den Datenschutz hebt es deutlich von der Konkurrenz ab.
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Feature-Vergleich
Datenschutz und Konformität
Der Datenschutz gewinnt in der heutigen digitalen Landschaft zunehmend an Bedeutung.
Obwohl Google Analytics Anonymisierungstools bietet, werden Daten weiterhin an Google-Server gesendet, was nicht den strengen Anforderungen der DSGVO entspricht.
Matomo, das Datenschutz von Grund auf berücksichtigt, stellt sicher, dass Daten auf dem Server bleiben, auf dem es installiert ist. Diese lokale Datenspeicherung, kombiniert mit integrierten DSGVO-Tools, gibt Unternehmen Sicherheit in Bezug auf die Konformität.
Benutzeroberfläche und Bedienbarkeit
Google Analytics punktet mit einer anspruchsvollen Oberfläche voller aussagekräftiger Visualisierungen und Datenrepräsentationen. Allerdings kann die Fülle an Informationen für Einsteiger überwältigend sein.
Matomo hingegen bietet ein intuitiveres und schlankeres Dashboard. Obwohl es vielleicht an visuellen Feinheiten mangelt, erleichtert sein klares Design die Einarbeitung und Datenanalyse.
Anpassbarkeit und Integration
Google Analytics, insbesondere in der Premium-Version Google Analytics 360, bietet eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten. Diese erfordern jedoch oft tiefere Taschen und umfangreiches Fachwissen.
Der Open-Source-Charakter von Matomo ist sein Trumpf. Entwickler können es nach Belieben anpassen, um es an die spezifischen Bedürfnisse jedes Unternehmens anzupassen. Darüber hinaus bietet sein Marktplatz zahlreiche Plugins, die seine Fähigkeiten erweitern.
Datenpräzision und Berichterstattung:
Präzision ist das Fundament aussagekräftiger Analysen.
Google Analytics greift bei der Verarbeitung umfangreicher Daten auf Stichproben zurück. Diese Methode kann die Ergebnisse verzerren, insbesondere bei größeren Websites.
Matomo hebt sich durch die Bereitstellung ungefilterter Daten hervor, wodurch jeder Datenpunkt berücksichtigt wird und zu präziseren Erkenntnissen führt.
Echtzeitdaten
Beide Plattformen bieten Echtzeitdatenverfolgung, jedoch mit subtilen Unterschieden.
Google Analytics bietet einen Echtzeitüberblick über die Benutzeraktivität, zeigt aktive Benutzer, ihre Quellen und den von ihnen aufgerufenen Content.
Die Echtzeitkarte von Matomo bietet jedoch eine visuelle Darstellung der Benutzeraktivität weltweit und gibt Unternehmen einen geografischen Einblick in ihre Zielgruppe.
Mobile App Tracking
In der mobilen Ära ist die Verfolgung von App-Nutzung entscheidend.
Google Analytics bietet Firebase, eine spezielle Plattform für die Analyse mobiler Apps.
Matomo kontert mit seinem Feature für die Analyse mobiler Apps, das Unternehmen Einblicke in das Verhalten der App-Nutzer, Events und mehr ermöglicht.
Unsere Erfahrungen mit Matomo
Unser Mitinhaber Michael war viele Jahre ein überzeugter Nutzer von Google Analytics. Doch mit dem Aufkommen der DSGVO begannen viele Nutzer, aus Datenschutzgründen auf Cookie-Tracking zu verzichten. Zusammen mit begrenzten Anpassungsmöglichkeiten und der Unmöglichkeit, Rohdaten zu exportieren, sah er den Bedarf für eine Veränderung. Hier kommt Matomo ins Spiel.
Die anfängliche Einrichtung war herausfordernd, angesichts der Lernkurve, aber die Ergebnisse sind signifikant.
Heute bietet uns Matomo eine beispiellose Kontrolle, mehr kreativen Spielraum bei der Datenanalyse und Erkenntnisse, die wir mit anderen Plattformen nicht erreichen konnten. Mit vollständigem Zugriff auf unsere eigenen Rohdaten konnten wir sogar neue Gebiete erschließen, wie die Analyse anonymisierter Daten mit ChatGPT, um zusätzliche Erkenntnisse zu gewinnen.
Was ist die richtige Wahl für Ihr Unternehmen?
Wie bei allen Tools liegt der Schlüssel im Verständnis Ihrer Anforderungen und der Sicherstellung, dass die Plattform mit Ihren Zielen übereinstimmt. Der aktuelle Trend hin zu Matomo spiegelt einen wachsenden Schwerpunkt auf Datenschutz und Kontrolle wider, jedoch hängt die Wahl zwischen Matomo und Google Analytics von den Bedürfnissen Ihres Unternehmens ab.